Tagung "Karl Korsch" in Meiningen
18.10.-20.10.2024, Volkshochschule Meiningen, Klostergasse 1, Meiningen
Anschließend an unsere eigenen Veranstaltungen zu Karl Korsch im letzten Jahr findet diesen Oktober eine Tagung zum Leben und Wirken Karl Korsch' statt, das durch die Jugendzeit in Meiningen, der Lehrtätigkeit an der Universität Jena und der Arbeit als Politiker (er war zeitweise Staatsminister für Justiz und Landtagsabgeordneter) eng mit Thüringen verknüpft ist. Die Tagung wird von der RLS Thüringen gemeinsam mit Arbeit und Leben Thüringen organisiert.
Programm:
Fr, 18.10.2024:
17:30 Uhr
Eröffnung. Vorstellung des Tagungsprogramms
VHS Meiningen, Klostergasse 1.
19:00
Gemeinsames Abendessen
Wettinger Straße 10.
Sa, 19.10.2024
9 Uhr
Einführung von Prof. Dr. Michael Buckmiller
VHS Meinigen, Klostergasse 1
Der Herausgeber der Korsch-Gesamtausgabe, Michael Buckmiller, wird den Workshop eröffnen und in seiner Einführung einen Überblick über Korschs politische und theoretische Entwicklung geben sowie kurz seine Bedeutung für den Marxismus und die revolutionäre Arbeiterbewegung analysieren.
11 Uhr
Stadtrundgang "Karl Korsch in Meiningen"
13 Uhr
Mittagspause
14 Uhr
Dr. Martin Siebinger: "Karl Korsch in Thüringen"
VHS Meiningen, Klostergasse 1
Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Lebensweg von Karl Korsch in Thüringen. Behandelt werden seine Meininger Wurzeln, seine Karriere, die Auseinandersetzungen an der Universität Jena und seine nur wenige Wochen währende Zeit als Thüringer Justizminister für die KPD.
16:30
Pause
17:00
Peter Schulz: "Kapitalismus, Subjektivität, Autoritarismus heute"
VHS Meiningen, Klostergasse 1
In Marxismus und Philosophie formulierte Korsch als Aufgabe, „neben dem gesellschaftlichen Sein und Werden […] auch das gesellschaftliche Bewusstsein in seinen verschiedenen Erscheinungsformen als wirklichen, wenn auch ideellen […] Bestandteil der gesellschaftlichen Gesamtwirklichkeit zu begreifen“. An diesen Arbeitsauftrag schloss in den folgenden Jahrzehnten die Kritische Theorie des Instituts für Sozialforschung an, und versuchte, den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Denken und Fühlen der Menschen mit dem Konzept des autoritären Charakters zu
erfassen. Ausgehend von diesen Arbeiten werden Thesen formuliert, wie der Zusammenhang von Kapitalismus, Subjektivität und Autoritarismus heute zu fassen ist, die anschließend offen diskutiert werden.
19 Uhr
Abendessen
Wettinger Straße 10
So, 20.10.2024
9:30 Uhr
Uwe Roßbach im Gespräch mit Prof. Dr. Michael Buckmiller
VHS Meiningen, Klostergasse 1
Die Rezeption Karl Korschs in Westdeutschland begann bereits in den fünfziger Jahren im Umfeld linker Sozialdemokrat*innen und Gewerkschafter*innen, die sich weiterhin auf die Tradition des Marxismus bezogen. Lange vor 1968 wurden seine Werke rezipiert und neu aufgelegt und inspirierten in den Gewerkschaften nicht nur neue Formen der Bildungsarbeit, sondern auch neue Formen des Klassenkampfs. Korschs erfahrungsoffener Marxismus stand dabei quer zum Reformismus der Sozialdemokratie einerseits und zum Marxismus-Leninismus der kommunistischen Partei(en) andererseits. Frühe Protagonisten waren Erich Gerlach, Peter von Oertzen, Jürgen Seifert und auch Wolfgang Abendroth, linkssozialistische Sozialdemokraten, die die Theoriebildung im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) vor 1968 mitprägten.
12:15 Uhr
Besuch der Bakuninhütte mit gemeinsamem Mittagessen
Der Eintritt ist frei!