23. Februar · 19 Uhr
Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin ·Kopenhagener Str. 9, Berlin
Gleich nach seinem Erscheinen im Frühjahr 1923 sorgt Geschichte und Klassenbewußtsein für reichlich Unruhe und Debatte, es wird Inspirationsquelle im Umfeld kritisch-revolutionärer Theorie, zum Hassobjekt dogmatischer Orthodoxie. Heute ist es unbestritten ein Klassiker des 20. Jahrhunderts. Bis zu seinem Lebensende ringt der Autor um eine angemessene Positionierung zu seinem wirkungsmächtigsten Werk. Die jetzt erstmals in einer Faksimileausgabe des Originals publizierten Marginalien und Notizen sind Lukács‘ letzter Versuch einer Standortbestimmung, nicht aber das letzte Wort in der durch Geschichte und Klassenbewußtsein angestoßenen Debatte.
Rüdiger Dannemann wird Lukács Anmerkungen und Notizen, seine verschiedenen Selbstkritiken und sein lebenslanges Ringen mit dem Werk vorstellen, anschließend gibt es ein Gespräch mit Patrick Eiden-Offe, der an einer Lukács Biographie arbeitet.
Dr. Rüdiger Dannemann ist Mitbegründer und Vorsitzender der Internationalen Georg Lukács-Gesellschaft sowie Herausgeber des Lukács-Jahrbuchs und der Georg Lukács Werkauswahl in Einzelbänden, Georg Lukács, Ästhetik, Marxismus, Ontologie. Ausgewählte Texte. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2021 (mit Axel Honneth). Im Februar 2023 gibt er Geschichte und Klassenbewußtsein als Faksimile des Hand- und Arbeitsexemplars von Georg Lukács heraus.
PD. Dr. Patrick Eiden-Offe arbeitet am Leibniz Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, hat 2017 Poesie der Klasse. Romantischer Antikapitalismus und die Erfindung des Proletariats und 2021 Hegels „Logik“ lesen: ein Selbstversuch veröffentlicht und arbeitet zurzeit an einer großen Lukács Biographie.
Moderation: Dr. Frank Engster